Projekte
Laufendes Projekt: Antisemitismus im Jugendalter
Ab April 2020 leitete ich zusammen mit Nicolle Pfaff an der Universität Duisburg-Essen das von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderte Projekt „Antisemitismus im Jugendalter“. Zunächst wurden dafür 50 Jugendliche bundesweit interviewt und die Interviews anschließend qualitativ ausgewertet. In einem zweiten Schritt werden dann in Kooperation mit der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz Material für die pädagogische Arbeit entwickelt. In einem letzten, dritten Schritt werden Multiplikator*innen geschult und das Material zeitgleich evaluiert. Die vollständige Leitung hat Nicolle Pfaff übernommen.
Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen
Im Rahmen der Studie befragten wir Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Regionen in NRW zu ihrer Lebensgeschichte und zu ihren Positionen zu Gesellschaft, Religion und Migration im Allgemeinen, sowie zum Islam und Muslim*innen im Besonderen. Wir untersuchten drei verschiedene Phänomene: den Islamdiskurs, die Narrative der Islamfeindlichkeit, die Positionierung der Befragten, wie weit islamfeindliche Positionen verbreitet sind und in welchem Verhältnis sie zu sozialstrukturellen Bedingungen und lebensweltlichen Erfahrungszusammenhängen stehen. Außerdem interessierte uns hier vor allem das Zusammenspiel islamfeindlicher Haltungen mit anderen Ungleichheitsideologien. Aus unseren Ergebnissen erarbeiteten wir Präventionsansätze. Die vollständige Studie, sowie das Transferkonzept und Handlungsempfehlungen finden Sie hier:
Extreme Out - Empowerment statt Antisemitismus!
Antisemitismus im muslimischen Umfeld – bei Erwachsenen wie bei Jugendlichen, individuell wie institutionalisiert – ist kein neues Phänomen. Dies gilt auch für den Raum Dinslaken, in dem das Projekt angesiedelt war. Die sozio-ökonomische Situation gekoppelt an Bildungsbenachteiligung und ein konservatives Herkunftsmilieu können bei Jugendlichen zu Radikalisierungstendenzen und Ablehnung der Aufnahmegesellschaft führen; sie können eng mit antisemitischen Haltungen einher gehen. Um muslimische Jugendliche gezielt stärken zu können und ihre Potentiale mit ihnen gemeinsam zu entdecken und zu gestalten, griff das Projekt auf den Lebensalltag der Jugendlichen zurück. Dabei sollte deutlich werden, dass Antisemitismus nicht nur kein originärer Teil des Islam ist, sondern dass Frustration, Erlebnisse eigener (vorhandener und eingebildeter) Defizite, die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation, Ursachen für jedwede Form von gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sein können.
Liberal-Islamischer Bund e.V.
Im Frühjahr 2010 hat sich der Liberal-islamische Bund e.V. gegründet und wurde am 27. Mai ins Vereinsregister Köln eingetragen.
Als Repräsentant muslimischer Bürger*innen sieht sich der LIB in der Verantwortung, die mehrheitlich liberalen Positionen des in Europa vorherrschenden Islamverständnisses zu vertreten. Ich war Gründungsvorsitzende, sowie Vorsitzende des LIB e.V. und nehme seit 2018 eine beratende Rolle für den LIB ein.